Die Vereinten Nationen haben Ende November mehrheitlich Palästina als die 194. Nation der Welt anerkannt. Das kann, darf und muss als Sieg für die Menschen in Palästina gelten. Aber auch als Signal für Hoffnung auf Frieden für die Weltgemeinschaft. Doch der Weg der Palästinenser zu realer Freiheit bedarf noch kraftvoller Schritte.
Eine besondere Rolle haben weltweit auch die Aktivisten von Avaaz und seine Mitglieder gespielt. Ihre Haltung hat auch Regierungen überzeugt, den Antrag Palästinas in dessen noch bedingter Anerkennung zu unterstützen. Ein Bewies dafür, dass Solidarität auch über die digitale Welt und ihr Netzwerk ausgedrückt werden kann.
Verpflichte durch die extreme Haltung von Lobby-Gruppen haben die Regierungen der USA und Israels alles dafür getan, um die Abstimmung zu zerschlagen. Selbst finanzielle Drohungen und ein zu initiierender Sturz des palästinensischen Präsidenten kam aufs Tapet.
Die Europäer und ihre Abgeordneten wurden zu Schlüsselfiguren der Abstimmung, was vor wenigen Wochen unter Druck der USA nicht unbedingt zu erwarten war…
Und so wurde die Gemeinschaft weltweiter Aktivisten zu jenen 1,8 Millionen Menschen, die reaktionsschnell und demokratisch antworteten, um zu überzeugen:1,8 Millionen haben die Petition für Palästina unterzeichnet.
Tausende haben für freie Meinungsäußerung und für mediale Aufträge gespendet. Den Schätzungen nach haben jeweils 79 von 100 Europäern den palästinensischen Staat unterstützt.
Zehntausende E-Mails, Facebook-Nachrichten und Tweets wurden an die politische Führung Europas gesandt und tausende Anrufe an Außenminister und Staatsoberhäupter Europas.
Ob die 4-stöckige Flagge vor der EU Kommission in Brüssel, als die Außenminister Europas sich dort trafen, oder die Protestaktion in Madrid oder die Schiffe, von denen aus vor der UNO in New York aus eine Abstimmung für Palästina gefordert – die Aktionen machten Schlagzeilen in ganz Europa.
Minister, Staatsekretäre, Berater, Journalisten, Abgeordneten und Vordenker in den Schlüsselstaaten konnten im direkten Gespräch gewonnen werden; es wurde Druck ausgeübt und parlamentarische Resolutionen und öffentliche Kundgebungen unterstützten die dringende Angelegenheit.
Bruch mit den USA
Nur so war es möglich, dass europäische Länder mit den USA brachen, was zu einer UN-Abstimmung von nur neun Gegenstimmen führte. Frankreich, Spanien, Italien, Schweden haben für Palästina gestimmt… Deutschland hat sich enthalten.
Das Argument, dass Eigenstaatlichkeit gefährlich für den Frieden sei, zog nicht. Jetzt zeigt sich nach Jahren der Verhandlungen voller Misstrauen und Bequemlichkeit mit dem Status quo, dass sie USA und Israel in ehrliche Verhandlungen eintreten müssen.
Sonst nämlich macht die Welt ohne die beiden weiter. Erst jetzt besteht eine ausgewogene Grundlage für echte Friedensverhandlungen – die Alternative zur Gewalt, wie sie Israel und die Hamas zuletzt geboten haben.
Anmerkung: Seit Jahrzehnten leidet das Volk der Palästinenser unter belastender, erdrückender israelischer Militärdiktatur, eingeschränkter Mobilität beim Reisen und bei der Arbeit, verweigerter Rechte und Bedrohung, Unsicherheit und Gewalt. Vor 65 Jahren haben die Vereinten Nationen Israel anerkannt – sichere Heimat für Juden. Jetzt gehen die Palästinenser diesen Weg, beachtet von der internationalen Gemeinschaft. Eine Achtung als Grundlage für Frieden im Nahen Osten.
Schreibe einen Kommentar