…doch nicht die Zinsen sind ’s, es ist die Tilgung
Jetzt aber mal halblang: bei grad mal oder doch weniger als 1600 Euro brutto für eine Vollzeitjob, ob im Kindergarten, in der Altenpflegen, als Lackierer, als Junglehrer mit reduzierten Einstiegsbezügen oder als „weiße Maus“ in der Apotheke, ist es wohl so, dass sich eben der Personenkreis mit niedrigem Einkommen nicht auch noch Urlaub, e-Bike oder teures Schlafgut, wie 700 Euro-Matratze mit elektrisch verstellbarem Rost, grad mal mit Kaufkraft über den als Dispo leistet – mit 12 Prozent schon gar nicht…
Wie aber kann man bei der Europäische Zentralbank (EZB) überrascht sein, wenn von dort publiziert wird, dass die in der Euro-Zone an Unternehmen und private Haushalte ausgereichten Darlehen im Dezember um 0,7 Prozent gesunken sind und dies eben „durchschlägt“ auf Unternehmensinvestitionen und Verbrauch. Und das, obwohl „Stimmungsindikatoren auf ein Ende der heftigen Rezession in weiten Teile der Währungsunion hindeuten“…
So lamentiert auch die „Tochter Postbank“ und zeigt sich enttäuscht, dass auf der Kreditseite keine Trendwende nach oben zu beobachten ist. Sollte dies allerdings so bleiben, kann die Konjunktur weder belebt noch dynamisch werden.
Besser dürfte es folglich erst werden, wenn die Konjunktur wieder anspringt, was jedoch wegen des beschränkten Angebots in einigen Euro-Ländern eine größere Rolle bei der Kreditvergabe spielen dürfte.
Noch im November waren nur die Darlehen an Unternehmen gesunken, worauf private Haushalt dann im Dezember drei Milliarden Euro weniger von den Banken forderten, was stark durch die Krisen in Spanien und Portugal ausgelöst wurde.
Ob jedoch künftig die größere Zuversicht steigt und dies sich an den Märkten niederschlägt, wird weiter Zeit brauchen, bis Kredite effizient wirken und Wachstum generieren.
Fazit:
Das Wachstum der Geldmenge M3 lag im Dezember nur noch bei 3,3 (November: 3,8) Prozent und damit deutlich unter dem von Analysten erwarteten Wert von 3,9 Prozent.
M3 markiert Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen mit bis zu zwei Jahren Laufzeit. Wächst die Geldmenge stark, ist dies jedoch auch Signal für potenzielle Inflation.
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