Direkt-Anruf im Kanzleramt – Mitarbeiter-Stress an Fronleichnam
Während aktuell (Mai 2013) die EU-Gremien darüber verhandeln, ob Konzerne künftig einen großen Teil unserer Trinkwasser-Versorgung übernehmen dürfen, steht die Entscheidung über die so genannte EU-Konzessionsrichtlinie „auf der Kippe“.
Bislang stützt die Bundesregierung noch die Position der EU-Kommission. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist verunsichert, denn mit solch anhaltendem Gegenwind von so vielen Bürgern hat sie nicht gerechnet.
Wer der Kanzlerin jetzt deutlich macht, dass Wasser keine Ware ist, kann vielleicht noch erreichen, dass die Wasserversorgung aus der Richtlinie raus genommen wird.
Nicht nur am Wahltag zählt des Bürgers Stimme! Weshalb selbst an Fronleichnam – in Berlin kein Feiertag – tausendfach im Bundeskanzleramt angerufen wurde, um mitzutelen, dass man keine Lust hat auf überhöhte Wassergebühren…
Wer mitmachte, der bekam von campact die Nummern im Kanzleramt und sollte sagen, warum er gegen Wasserprivatisierung ist.
Denn 82 Prozent der Bürger wollen, dass Städte und Gemeinden für die Wasserversorgung zuständig bleiben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU). Wenn jedoch Konzerne mit Wasser versorgen, steigen die Preise – und die Qualität sinkt.
Die Bundeskanzlerin bestimmt die deutsche Position im EU-Rat. Sie hat die Macht, die Wasserversorgung aus der Richtlinie herauszunehmen. Im April hat sie auf dem Deutschen Städtetag beteuert, dass sie das auch tun wolle. Bei den Verhandlungen in Brüssel bringt Merkel diese Position aber bislang nicht zu Gehör. Daher ist es jetzt höchste Zeit, dass die Bundeskanzlerin sich an ihre Verantwortung und ihre Zusage erinnert.
Den Verlauf der Telefonaktion machen einige Campact-Aktiven deutlich in einem Live-Blog. Der macht sichtbar, welche Erfahrungen man bei Anrufen im Kanzleramt sammelt….
Habe gerade mit Frau Heimbach telefoniert. War sehr nett und wills weiter leiten. Meinte, ich solle noch eine Mail mit meinem Anliegen ans Kanzleramt schreiben, was ich jetzt auch tun werde. poststelle@bk.bund.de
Habe gerade im Büro der Bundeskanzlerin angerufen und gebeten im Zusammenhang mit der angedachten Privatisierung des Wasserrechts unsere Frau Bundeskanzlerin daran zu erinnern, dass sie einen Eid darauf abgelegt hat zum Wohle des deutschen Volkes und nicht zum Wohle einiger weniger Konzerne zu handeln. Es wurde mir versprochen dies an die Bundeskanzlerin weiter zu leiten.
Habe bei der persönlichen Beraterin angerufen: Wie bei allen anderen vor mir: freundliche Dame, versprochen, das Anliegen weiterzuleiten. Ich hoffe aber, dass viele Anrufe dort ordentlich nerven!
Habe gerade bei Frau Baumann, der persönlichen Beraterin von Frau Merkel, zum Thema angerufen. Eine hörbar angespannte aber bemüht freundliche Stimme nahm das Anliegen entgegen und versicherte, es an die Bundeskanzlerin weiterzuleiten.
Eine weitere inhaltliche Erläuterung im Sinne eines zweiten Satzes war mir leider nicht vergönnt. Na, dann haben ja die nächsten AnruferInnen eine Chance, gehört zu werden. Nur Mut – es ist ganz einfach und sicher wirklich sinnvoll, sich so Gehör zu verschaffen. Nun hoffe ich auch, dass es wirkungsvoll ist…
Ich habe angerufen. Laut Assistentin wird meine Meinung weiter gegeben. Ich hab für die Bürgerallianz Thüringen, dem Dachverband Thüringer Bürgerinitiativen gegen zu hohe Kommunalabgaben, meine Sorge und meinen Protest gegen die Privatisierung des Wassers deutlich gemacht. Aber auch als Kommunalpolitiker habe ich unsere Bedenken deutlich gemacht. Mein Eindruck am Telefon war, dass es ziemlich nervend sein muss, da vermutlich viele Anrufe eingehen. So soll es auch sein. „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat verloren!“
Habe mehrfach angerufen und im Kanzleramt immer dieselbe Dame erreicht, die freundlich mitteilt, sie werde das Anliegen weiterreichen. Bei Rösler geht keiner ran.
Habe auf 2002 angerufen, freundliche Stimme ließ mich gerade noch sagen, dass ich wegen der Privatisierung der Wasserversorgung meinen Protest und meine Bedenken äußern möchte, da erwiderte sie schon,“dass sie mein Anliegen weiterleiten würde“ und hat sich freundlich verabschiedet.
Unter der Nummer 03018400-2002 wird man schon in der Telefonzentrale abgefangen. Die Dame ist freundlich, leitet aber nicht weiter. Sie sagt zu, da Anliegen weiterzugeben.
Auch bei mir, kurzer Anruf, Nachricht wird weitergeleitet… aber leichte Resignation habe ich da schon raus gehört.
Ich ruf jetzt nochmal an-neben der „Wassersache“ werde ich auch darauf bestehen, Herrn von Klaeden als Staatsminister zu entlassen !
Ging wirklich sehr einfach, eine junge Dame war am andren Ende-sehr freundlich und versprach, mein Anliegen weiterzuleiten !
Alles ging einfach, die Dame war sehr freundlich. Ich sagte sie wüßte wahrscheinlich warum ich anrufe und da lachte sie. Ich werde nochmal anrufen für die 6 weiteren Familienmitglieder.
Hunderte hätten angerufen, die Stimmen würden gezählt, mein Anliegen vermittelt.
Bei Herrn Streiter angerufen – die Dame war sehr freundlich, hat versprochen mein Anliegen vorzubringen und mir mitgeteilt, dass mich Herr Streiter anrufen wird um mehr über mein Anliegen zu erfahren
Höfliche, aber nicht begeisterte Reaktionen. Etwas genervter Unterton bisweilen. Verweis auf das Bürgertelefon, welches für meine Anfrage zuständig sei. Dort besetzt. Gelle!?
Schon nach dem ersten Satz versicherte mir eine freundliche Dame, dass mein Anliegen gerne weitergegeben wird und die Leitung freigemacht werden muss – Ende
Soeben angerufen…. Ich hoffe die freundliche Frau war deshalb so kurz angebunden, weil sie die Leitung für weitere Privatisierungsgegner frei machen wollte. 🙂
Habe das Privatisierungsvorhaben von Wasser unter der Nr. 0 30/1 84 00-20 03 = notiert War sehr kurz angebunden 🙂
Ich habe soeben unter der Rufnummer 030/18400-2002 eine Frau „Ich darf aus Sicherheitsgründen meinen Namen nicht sagen“ gesprochen. Sie hat mir glaubhaft versichert, dass Sie meinen Anruf, respektive, meine Befürchtungen, in die richtigen „Kanäle“ weiterleiten wird.
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