Der typische Konsument, einst zur Nachkriegszeit noch Otto Normalverbraucher genannt, hat es eher nicht mitbekommen. Doch ausgerechnet der Gentechnik-Konzern Monsanto wurde Anfang Oktober 2013 mit dem Welternährungspreis ausgezeichnet. Eine Art Nobelpreis für die Landwirtschaft.
Doch wo liegt der wahre, der reale Nutzen aus der Agrar-Gentechnik im Kampf gegen den Welthunger. Ist nicht vieles dazu höchst umstritten? Lehnen viele Verbraucher die Gentechnik nicht rundweg ab?!
Da wird Monsanto samt seiner Produkte mit Preisen geadelt, während Verbraucher gleichzeitig verdummt werden. Kann man doch Produkte, die mit Gentechnik hergestellt wurden, im Supermarkt meist gar nicht als solche erkennen. Steckt Monsantos Gentechnik dahinter, steht dies meist nicht auf der Packung. Denn die EU-Vorgaben, Gentechnik zu kennzeichnen, sind lückenhaft.
Deshalb meint foodwatch:
Verbraucher haben ein Recht zu erfahren, ob ihnen vor dem Kauf das Hantieren an Produkten mit agrarischer Gentechnik überhaupt recht ist.
Da kann nur wieder eine riesige E-Mail-Aktion helfen, durch die die EU aufgefordert wird, endlich eine klare Kennzeichnung umzusetzen: Auch angewandte Gentechnik bei den Futtermittel muss gekennzeichnet werden und eben drauf stehen!
Als Fakt gilt:
Die Spät-Folgen der Gentechnik für Mensch und Umwelt sind noch immer zweifelhaft. Langzeitstudien fehlen fast völlig. Befürworter der Gentechnologie wegen erwartet besserer Ernten und dem Ende des Hungers in der Welt bleiben Beweise schuldig. Dagegen befürchten Kritiker gesundheitliche Schäden, unkalkulierbare Folgen für die Natur, zweifelhafte Eigentumsrechte beim Saatgut in wenigen Händen der Konzerne und das Ende der Wahlfreiheit für die Verbraucher.
So lehnen in Europa die meisten Verbraucher Gentechnik im Essen ab, auch weil die Gesetze zur Kennzeichnung ungenügend sind. Auch wenn Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Zutaten in der Europäischen Union seit 2004 gekennzeichnet werden, gilt diese für tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier jedoch nicht. Von der Kuh, die Zeit ihres Lebens „Gen-Soja“ gefressen hat, erfahren Verbraucher beim Kauf von Milch und Fleisch nichts. Weltweit werden etwa 80 Prozent aller gentechnisch veränderten Pflanzen nicht für den Teller, sondern für den Futtertrog produziert. Die Nachfrage bei den Verbrauchern fördert also den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, ohne dass diese sich dagegen entscheiden können.
Doch foodwatch fordert echte Wahlfreiheit. Wer Agrar-Gentechnik ablehnt, muss dies auch können – und darf nicht beim Einkauf mit Produkten samt deren Inhalt und Gentechnik konfrontiert werden!
Die klare Forderung an die EU: Auch alle tierischen Lebensmittel, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Futterpflanzen erzeugt wurden, müssen gekennzeichnet werden! Doch auch hier ist die Gentechnik-Lobby mächtig. Nur im Kollektiv kann man Widerstand erreichen.
Die E-Mail-Protestaktion für eine klare Gentechnik-Kennzeichnung:
www.foodwatch.de/aktion-gentechnik
Schreibe einen Kommentar