Lobby-Control publiziert den Lobby-Planet Berlin als kritischen Reiseführer
Jeder weiß es, alle kennen es und der Bürger spürt es meist, doch erst wenn’s denn zu spät ist. Immer wieder beeinflussen Lobbyisten die Politik zulasten der Bürger. Und weil ’s der Firma hilft, wird in Berlin die Lobbyszene immer dichter und undurchsichtiger. Das zu ändern, hat sich Lobby Control mit dem neuen Stadtführer LobbyPlanet vorgenmmen, um „Licht ins Dunkel der Berliner Lobbyszene“ zu bringen.
Denn Lobbyismus schadet allen, auch wenn L. zunächst Geld kostet. Denn am Boulevard Unter den Linden inmitten des Berliner Regierungsviertels reiht sich Lobbybüro an Lobbybüro – darunter das des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline. Vor einigen Jahren bestellte die Bundesregierung aus Sorge vor einer Schweinegrippe-Epidemie Millionen Impfdosen. Bei GlaxoSmithKline, dem Hersteller des Mittels, knallte der Umsatz nach oben.
Die Grippewelle verlief jedoch harmloser als vorauseilend erwartet, worauf große Mengen des Impfstoffs vernichtet werden musste. Der Schaden für den Steuerzahler wird auf über 200 Millionen Euro geschätzt. Wie konnte es dazu kommen?
In den Gremien, die Notfallpläne für Epidemien ausarbeiten, saßen zahlreiche Experten mit engen Geschäftsbeziehungen zu Pharmafirmen wie Glaxo_Smith_Kline.
Nicht zuletzt aus solchen Gründen wurde LobbyPlanet aus dem Jahr 2010 komplett überarbeitet und auf 100 zusätzlichen Seiten wurden viele neue Fälle festgehalten. Zwei Spezial-Routen
zu den Themen Gesundheits- und Energielobby sind hinzu gekommen.
Anhand von über 100 Stationen, Bildern und Karten leiten man den Leser durch das Berliner Regierungsviertel. Empörendes dabei: Konzerne beeinflussen Unterricht an Schulen, Abgeordnete sind gleichzeitig Lobbyisten für die Rüstungsindustrie. Der LobbyPlanet bringt diese Fälle an die Öffentlichkeit, was die Lobbyisten scheuen. Doch nur wenn viele Bescheid wissen, kann man sich gegen übermäßigen Lobbyeinfluss wehren.
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