Politische Ziele längst ‚vergeigt‘
Die Revolution sollte im Dezember 2010 beginnen. Verkaufsbeginn bei Nissan mit dem Leaf und bei Chevrolet mit dem Volt: Elektroautos speziell für den Strombetrieb der Neuzeit. Doch fünf Jahre auf die Vorboten einer neuen Zeit mit sauberer Mobilität ist man auch politisch ernüchtert.
Bei den Elektroautos in der Zeit davor waren es zwar noch umgerüstete Serien-Kleinwagen, doch Chevrolet und Nissan schufen dann mal „richtige Strom-Motor mit Batterietechnik“, wenn auch bei beim Chevrolet Volt ( gleich dem europäischen Modellbruder Opel Ampera) zusätzlich ein Verbrennungsmotor an Bord war.
Beide Autos waren aber weder technisch noch wirtschaftsgeschichtlich Meilensteine oder Revolutionäre, denn das Problem der Straße waren die geringen Verkaufszahlen während der vergangenen fünf Jahre: knapp eine Million elektrisch angetriebene Autos sind weltweit zugelassen worden; 200.000 davon als Nissan Leaf und weltweit meistverkauft, sowie 104.000 Chevrolet Volt.
Doch ist eine Million nicht genug, um bei einem gesamten Kfz-Ausstoß im gleichen Zeitraum von rund 300 Millionen Fahrzeugen auch nur annähernd als Klima-Revolution zu gelten.
Und so ist auch in der Republik der Kraftfahrer und der „Heilix Blechle“ von „umwälzenden Entwicklungen“ nichts zu spüren: knapp 40.000 E-Mobile gehen zwischen 44,4 Millionen Bestands-Pkw geradezu unter.
Auch die Neuzulassungen stagnierten im laufenden Jahr bei rund 10.000 Einheiten, weshalb es die von der Bundesregierung als Ziel gesetzte eine Million Fahrzeuge bis 2020 in Deutschland genau so wenig geben, wie die bereits für Ende dieses Jahre von Obama angekündigte Million in den USA.
Bekannte Gründe. Die mäßige Kundenakzeptanz für E-Mobile hat einfache Gründe: zu teurer, beschränkte Reichweite, wenige „Tankstellen“. Und schwer wiegt wohl auch der Dauerniedrigpreis für Benzin.
Waren die Rohölpreise auf dem Weltmarkt von 2001 bis 2008 und zwischen 2009 und 2011 noch richtig hoch, fielen sie seitdem rapide und liegen wieder auf 2005er-Niveau. Wegen der Benzinkosten braucht niemand ein Elektroauto.
Ganz abgesehen von den „Kinderkrankheiten“: anfangs erhöhter Batterie-Verschleiß mit einer Serie von Fahrzeugbränden, was sich allerdings erledigt hat, denn inzwischen gibt es beim Leaf gibt es optional demnächst 50 Kilometer Reichweite mehr, macht 250 km insgesamt.
So sind E-Mobile etwas preiswerter geworden und fahren weiter, was allerdings weniger an der verbesserter Technik, sondern an größeren Akkus.
Nun wollen auch die deutschen Premiumhersteller Audi und Porsche 2018 im großen Stil mitziehen und eigene E-Autos auf den Markt bringen. Doch billi dürften deren E-Autos auch nicht werden…
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