Seit zwei Jahren ist der „Herr Ober von Studienrat“, wie ihn sein türkischer Wirt Fikret T. zur wöchentlichen Stammtischzeit in der Raucher-Kneipe fast „ehrfürchtig“ nennt, in Pension. Und fast schon ein wenig stolz ist er drauf, dass er während seiner 40 Berufsjahre an der „Anstalt“ nie und niemals Hausaufgaben gegeben hat.
Nun gut, könnte man sagen, bei dessen Fächern BWL, VWL und Rechungswesen ist es vielleicht nicht ganz so schlimm, die Unterrichtsstunden didaktisch und vor allem methodisch intensiv zu betreiben und dann aber für die Kollegen auf das Büffeln von Vokabeln zu verweisen.
Sich mit dem Nutzen von Hausaufgaben zu befassen, kann nämlich zum Ergebnis führen: Sie bringen nichts und sind deshalb Zeitverschwendung. Als deutlich besser gelten selbstständige Lernphasen für Kinder im schulischen Umfeld.
Doch noch sträuben sich Pädagogen, Hausaufgaben abzuschaffen….
Gibt es seit mehr als 500 Jahren Hausaufgaben im deutschen Schulsystem, gibt es jedoch keine wissenschaftliche Studie, die belegt, dass diese Lernmethode als wirlsam gilt.
Viel eher kommen selbst Jounalisten zu dem Ergebnis: „Hausaufgaben bringen eher nichts, sind pädagogischer Nonsens und gelten als verschwendete Zeit.“
Doch allein der Begriff Hausaufgaben steckt tief in der Bevölkerung drin. Und auch Lehrern fällt schwer zu akzeptieren, dass häusliche Lern-Pflichten eher nicht funktionieren.
Viel besser sind „Schulaufgaben“ oder das“Selbst orientierte Lernen“, aber eben in der Schule, in kleinen Gruppen. Häusliches Lernen gilt nämlich eher als „ein Zufallsprodukt“ – mit oer ohne HIlfe der Eltern. Was in der Mittel -und Oberstufe meist eh nicht mehr gegeben ist.
Warum nun sind Hausaufgaben abzulehnen? Warum halten Schulen daran fest?
Das Mysterium „Hausaufgaben“ liegt wohl seit Jahrhunderten darin begründet, dass man glaubte, ein bisschen mehr zusätzliche Lernzeit könne auch mehr zusätzlichen Lernerfolg bringen.
Vergleicht man jedoch Kinder, die keine Hausaufgaben hatten, mit welchen, die mehrere Jahre Hausaufgaben machen mussten, dann stellt man fest, es gibt hinterher keine Lernunterschiede. Der Unterschied: Die Kinder ohne lebten glücklicher!
Nun ist lernen in der Schule zwar auch eine Pflicht und Lernen zuhause geht auch, aber eben ohne Zwang und mit der nötigen Motivation. Vielleicht dazu, sich ein, zwei Textaufgaben zu überlegen, die man in den beiden Stunden vor der KlLassenarbeit an die Mitschüler stellt…
Des Bildungsjournalisten Armin Himmelrath ‚Streitstrift gegen die Hausaufgaben‘ hat natürlich auch Lehrer auf den Plan gerufen. Meist zustimmend. Abgesehehen von jenen, deren pädagogische Ehre und Methode es war, auch Hausaufgaben zu geben, weil das immer schon gemacht wurde…
Mit den vielen Ganztagsschulen in Deutschland heißt das dann entsprechend: man macht mittäglich Hausaufgaben, ohne dass die Eltern zum verlängerten Arm der Lehrerinnen und Lehrer werden. „Schulaufgaben“ also, die man sich als Eltern auch kann zeigen lassen…
Fazit: Eltern sollten ihre Skepsis gegenüber einer hausaufgabenfreien Schule ablegen. Einfach einsehen, dass sie mit der Schule und den Lehrern darüber reden, wie Schule ohne Hausaufgaben, aber sehr wohl mit selbstständigen Lernphasen aussehen kann.
Schreibe einen Kommentar