Wer würde nicht gern zu den Mächtigen der Welt gehören und geschützt von einem Heer an auffällig unauffälligen Bodyguards als Vertreter von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, der Medien, des Militärs oder gar des Hochadels bei einer mythisch-geheimen Bilderberg Konferenz dabei sein.
So kommt es den Verschwörungstheoretikern zu pass, weil diese überzeugt sind, dass bei Bilderberg die ganze Welt über Macht und Geld beherrscht wird: sozusagen Weltherrschaft wie bei 007.
Wie die Medien bereits berichten, findet die Bilderberg Konferenz vom 9. bis zum 12. Juni in der historischen Altstadt von Dresden statt. Tagungsort soll das noble „Taschenberg Palais“ im Kempinski-Hotel sein.
Und wenn es denn stimmt, was die RP auch online über ihre Stimme des Westens veröffentlicht, dann seien nach Auskunft des Auswärtigen Amtes neben Kanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Finanzminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtsminister Peter Altmaier, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit dabei. Letztere diesmal auch zum wiederholten mal teil, wie ihr Ministerium bestätigte.
Was aber hat es mit dem Treffen auf sich, das dem transatlantischen Austausch und der Festigung der Beziehung zwischen Nordamerika und Europa dienen soll?
Der polnische Politikberater Józef Retinger habe es 1954 initiiert, auch über die CIA und somit über dessen Kontakt zum US-Präsidenten. Eine Historie mit Stoff für Verschwörungstheoretiker?
Beim ersten mal war der ehemals Prinz Bernhard der Niederlande Gastgeber in dessen Hotel de Bilderberg in Oosterbeek. Das ging mehr als 20 Jahre lang so, bis der Prinz in einen Schmiergeld-Skandal geriet, worauf ab 2010 Henri de Castries, Vorstandsvorsitzender des französischen Versicherungskonzerns AXA und Freund des früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, als Chairman die Bilderberger zusammenbringt.
Sein ‚Lenkungsausschuss‘ führt die Einladungslisten und organisiert die Finanzierung, wobei die Teilnehmer auf eigene Kosten anreisen.
Doch weder die Organisation noch die Teilnehmer der Bilderberg Konferenz sind geheim, denn man unterhält längst eine eigene Internet-Seite.
Zwischen 120 und 140 je Konferenz und seit 1954 2 500 einflussreiche Politiker, Wirtschaftsbosse, Wissenschaftler und Militärs nahmen und nehmen daran teil. Mehrfach gehörte Henry Kissinger, Sicherheitsberater und Außenminister der US-Regierung dazu.
Da wundert es nicht, wenn es heißt, „die deutsche Wirtschaft ist bei den Bilderbergern immer prominent vertreten“. Auch mit ehemaligen Figuren der Deutschen Bank Mitglied im Lenkungsausschuss; diesmal sei es Paul Achleitner. Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank. Zum Kreis der Bilderberger sind auch Medienvertreter vorgelassen, wenn auch nicht zur Reportage darüber.
Nun ist vieles der Bilderberger auch gar nicht so geheim, weshalb Informationen aus der Konferenz verwendet werden dürfen, ohne dass man äußern darf, wer was gesagt hat. Doch Beschlüsse oder Erklärungen gibt es keine, weil Erkenntnisse die eigene, die nationale Arbeit beflügeln sollen.
Ob Bilderberg den zeitnahen Lauf der Welt mitbestimmt, mag jeder glauven wie er will. Vor ihrer Kanzlerschaft waren jedoch Helmut Kohl 1980 und Angela Merkel 2005 zu Gast, was nur für Verschwörungstheoretiker heißen kann, dass Bilderberg Staatenlenker macht.
Und ob Peer Steinbrück und Jürgen Trittin mit ihrer Teilnahme 2013 zurVerschwörung taufenn, mag offen bleiben: Steinbrück wurde nicht Kanzler und mit, wegen oder durch Trittin gab es 2013 keine schwarz-grüne Koalition.
Passen wir also 216/17 auf Dresden auf.
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