Mütter kaufen oft falsch ein: zu süß und unnötig!
Jedes zweite „Erfrischungsgetränk“ gilt als „überzuckert“, weshalb foodwatch eine Herstellerabgabe für zuckrige Getränke fordert. Dazu eine bessere Kennzeichnung und ein beschränktes „Kindermarketing“
Und jede Mutter weiß eigentlich: Cola, Limo und Co. enthalten viel Zucker. Doch die Fakten sind noch deutlicher und erschreckender: eine umfassende Marktstudie hat ergeben, dass von 500 „Erfrischungsgetränken“ mehr als jedes zweite total überzuckert ist.
Nur sechs von 500 Produkten (1,2 Prozent) enthalten weder Zucker noch Süßstoffe. Und die größte Zuckerbombe im Test: der Energy Drink „Rockstar Punched Energy + Guava“. Der enthält gleich 26 Zuckerwürfel in der 1/2 L-Dose!
Trotz Apfelschorle, den man sich selber mixen könnte, und besten Frischwassern, die aus Deutschlands Hahnen kommen, um sich den Eistee selber zu machen, verzeichnet man in der Republik den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken.
Mit fatalen Folgen, denn bereits eine Dose Cola am Tag erhöht das Risiko für Übergewicht, den Typ-2-Diabetes und andere Krankheiten.
Und weil „die Deutschen“ auch zur Fettleibigkeit neigen, entstehen jährliche Folgekosten von mehr als 60 Milliarden Euro!
In anderen Ländern ist man längst aktiv geworden: in Großbritannien zahlen Hersteller überzuckerter Getränke ab 2018 eine Abgabe, mit der Ernährungsbildung und Schulobstprogramme finanziert werden.
In Mexiko oder Frankreich gelten ähnliche Regeln, und Chile hat strenge Regeln für Werbung, die an Kinder gerichtet ist.
Deshalb fordern Lehrer, Eltern und ganz vorne natürlich foodwatch: Deutschland muss sich bewegen! Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist gefordert, dass die Regierung eine Herstellerabgabe auf Zuckergetränke einführt, die für Präventionsprogramme genutzt wird.
Und es fehlt auch an einer verbraucherfreundlichen Nährwert-Kennzeichnung in Ampelfarben und eine beschränkte Werbung mit und für Kinder.
Großbritannien macht es vor, aber Bundesernährungsminister Christian Schmidt hält das für den falschen Weg. Schlägt er sich doch eher auf die Seite der Zucker-Lobby!
Deshalb fordert foodwatch:
– eine zweckgebundene Hersteller-Abgabe für besonders zuckrige Getränke
– eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben
– gesetzliche Beschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung
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