Können Sie eine GuV-Rechnung lesen?! Klar doch! Links im Soll (= Aufwand) stehen die Personalkosten, die Sachkosten, die Kapitalkosten und die für Fremdleistung, und rechts im Haben (= Ertrag) stehen die Umsätze (kalkuliert mit Gewinn) macht als Saldo auf der dann schwächeren linken Seite das sog. Residuum, die Restgröße. Und das ist dann der Betriebsgewinn.
Und weil seit Jahrzehnten über alle Branchen hundert-tausendfach nur Minderlöhne bezahlt wurden und werden, um hohe Gewinne zu schöpfen, überrascht nicht, was zum Jahresende 2015 gilt:
* nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhielten knapp acht Millionen Menschen soziale Mindestsicherungs-Leistungen.
Dies entspricht 9,7 % an der Gesamtbevölkerung, und das heißt Hartz IV, Grundsicherung und Sozialhilfe, aber auch Ansprüche aus dem Asylbewerber-Leistungsgesetz, die bei bekannter Flüchtlingswelle deutlich zunahmen.
Das liest sich dann fast lapidar:
Wie in den Vorjahren auch waren Ende vergangenen Jahres die Menschen in Berlin (19,4 Prozent) und Bremen (18,5 Prozent) am häufigsten auf Leistungen der sozialen Mindestleistung angewiesen. Die geringste Inanspruchnahme gab es in Bayern (5,2 Prozent) und Baden-Württemberg (6,0 Prozent).
5,8 Millionen Menschen beziehen Hartz IV
Die weitaus größte Gruppe stellen die Empfänger von Hartz IV (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld) mit 5,8 Millionen dar; fast drei Viertel aller Empfänger von sozialen Mindestleistungen.
Auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung hatte gut eine Million Menschen Anspruch. Regelleistungen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz bekamen knapp eine Million Flüchtlinge (12,2 Prozent).
Dies entspricht einem Anteil von ca. einem Achtel. Schließlich gab es noch die Gruppe der Menschen, die Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen. Die rund 137.000 Personen machten einen Anteil von 1,7 Prozent aus.
Der Anstieg bei den Beziehern von sozialen Mindestleistungen vollzog sich vor allem in den alten Bundesländern (ohne Berlin), die auch die Masse der Flüchtlinge aufgenommen haben.
Hier nahm die Quote um 0,7 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent (knapp 5,9 Millionen Betroffene) zu. In den neuen Bundesländern waren knapp 2,1 Millionen Menschen betroffen. Die Quote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent.
Nach Berlin und Bremen folgen Hamburg (Quote 13,9 Prozent), Sachsen-Anhalt (13,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (13,1 Prozent). Naturgemäß hatte Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland Ende 2015 mit gut 2,1 Millionen Personen mit großem Abstand die meisten Empfänger von sozialer Mindestleistung.
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