Knapp 16 Personen von 100 Erwachsenen mit Einkommen stellen mit weniger als 60 Prozent des Durchschnitts-Einkommens (Median) die Armutsquote. Und diese lag und liegt in Deutschland für 2015 damit auf einen Höchststand von 15,7 Prozent. Im Bericht zur Armutsentwicklung steigt diese Quote, obwohl seit Jahren das Wirtschaftswachstum anhält. Im Vergleich schneiden Nordrhein-Westfahlen mit dem Ruhrgebiet und Berlin sowie die Rentner besonders schlecht ab.
In absoluter Zahl waren 2015 rund 12,9 Millionen Menschen armutsgefährdet. Das bedeutet nach EU-Definition, dass Personen über weniger als 60 Prozent des Durchschnitts-Einkommens verfügen.
Armut ungleich Elend
Doch der HGF des Paritätischen Gesamtverband, Dr. Ulrich Schneider, warnte vor Journalisten davor, Armut auf Elend reduzieren zu wollen. Denn das Konzept der relativen Armut mit der 60-Prozent-Grenze gelte richtige Betrachtung.
Als Grenzwert oder Schwellenwert für ein Paar mit einem Kind unter 14 Jahren gelten 1.696 Euro und für Single ohne Kinder 942 Euro im Monat.
Im erstmaligen Zehnjahresvergleich zeige sich, dass die Armutsquote für Gesamtdeutschland um 6,8 Prozent auf 15,7 Prozent gestiegen sei.
Ein Armutskongress im Juni soll bei der Politik ein Umsteuern einfordern, was dann als Thema Armut auch den weiteren Bundestagswahlkampf bestimmen wird.
Rentner als Armuts-Risikogruppe
Im Zehnjahresvergleich stieg für Rentner die Armutsquote um 49 Prozent, wogegen diese im Jahr 2005 noch weit unterdurchschnittlich bei 10,7 Prozent lag. Doch seit zwei Jahren liege die Quote – 2015 nun mit 15,9 Prozent – über dem Bundesdurchschnitt.
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