Noch verkauft die Bundesregierung den Bürgern eine “neue Lebensmittel-Kennzeichnung als Erfolg. Doch korrekt ist dies nicht. Denn bewusste Bürger erkennen, dass man/frau dabei verschaukelt wird.
Denn die Lebensmittelkonzerne bedienen sich eines Tricks und täushen minimale Zucker- und Fettgehalte vor. Und das kam so!
Bundes-Ernährungsminister Christian Schmidt und die Lebensmittelwirtschaft scheinen zu jubeln ob des angeblichen transparenten Fortschritts. Müssen doch seit dem 13. Dezember 2016 bei allen verarbeiteten Lebensmitteln die Nährwerte gekennzeichnet werden, verpflichtend und einheitlich für die EU.
Doch die Verbrauchertäuschung bleibt, denn die sieben wichtigsten Nährwerte (Zucker, Fett, Salz, Brennwert, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Eiweiß) müssen angegeben werden. Doch leider nur kleingedruckt auf der Rükseite.
Als dreist kann, dass auf der Vorderseite die Hersteller „weiterhin Zuckerbomben gesundrechnen und fettige Snacks als leichte Kost maskieren“. Als legal gilt dabei der Rechentrick, dass die Nährwerte vorne auf eine Portion bezogen sind. Wie groß ist aber eine solche Portion ist?
Während die Industrie trickst sieht nach „foodwatch-Realitätscheck“ die Portionsgröße wie folgt aus:
Bei Nestlé sind mickrige 30 Gramm Frühstücksflocken eine „Portion“; ein Trick, der System hat.
Denn für eine Mini-Portion gilt auch deren Zuckergehalt als harmlos: 8,6 Gramm. Derweil haben die Flocken 28,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm.
Kein Einzelfall, denn mit der „Portions-Masche“ wird hinters Licht geführt,. Auch funny frisch rechnet für eine 175-Gramm-Chipstüte mit mehr als fünf Portionen à 30 Gramm. Und die Portion Schokokekse von Real sind eher diätetisch („Friss die Hälfte“) als wahre Verbraucher-Info: ein (!) 19 Gramm-Keks gilt als Portion, die gerade einmal 95 Kilokalorien habe, wie die Verpackung verspricht.
Wegen dieser Tatsachen kämpft foodwatch für eine verbraucherfreundliche Kennzeichnung der Lebensmittel. Denn eine ehrliche und verständliche Nährwert-Kennzeichnung ist kein Hexenwerk: die Lebensmittelampel als Kennzeichnung mit vergleichbaren Nährwertangaben pro 100 Gramm auf der Vorderseite der Verpackung – und jeder Verbraucher erkennt, ob ein Produkt wenig, mittel oder viel Zucker, Salz oder Fett enthält.
Das gäbe sogar deutliche Anreize für die Hersteller, gesündere Produkte anzubieten.
Eine verständliche Nährwertkennzeichnung fordert den Kampf für die Lebensmittelampel. Wer kann und will, der fördere foodwatch….
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