Gilt der Nachhaltigskeits-Indikator als „Markenzeichen für die Zukunft“?
Prüfen wir doch mal die Selbstauskunft! – Die KfW Bankengruppe gibt weltweit Impulse für Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie. Als Förderbank, die im Eigentum von Bund und Ländern steht, unterstützt sie die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen […] in den Bereichen Mittelstand, Existenzgründung, Umweltschutz, Wohnungswirtschaft, Infrastruktur, Bildungsförderung, Projekt- und Exportfinanzierung oder Entwicklungszusammenarbeit.
Und so ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau – kurz KfW – eine Anstalt öffentlichen Rechts, für die gesondert ein spezielles Gesetz für die KfW geschaffen wurde, die als Bank des Bundes und der Länder „den Einzelnen und somit die Gesellschaft“ fördert. Dieser Aufgabe als Förderbank stellt man sich über 60 Jahren.
Aufgaben und Inhalte
Die juristische Person KfW fördert und finanziert im staatlichen Auftrag den Mittelstand, freie Berufe und Existenzgründungen, Risikokapital, die Wohnungswirtschaft, widmet sich Aufgaben des Umweltschutzes, erweitert Infrastrukturen, sichert technischen Fortschritt und unterstützt Innovationen, begleitet international vereinbarte Förderprogramme und kümmert sich um die entwicklungspolitische Zusammenarbeit,
Was jüngst (November 20210) beim „Research“ der KfW-Bankengruppe wie nebenbei herauskommt, immerhin schaffen dort 4 500 Mitarbeiter, ist für 2009/2010 der sogenannte Nachhaltigkeits-Indikator. Er soll „quantitativ Auskunft über den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland geben….“
Wie immer er zu interpretieren ist, der KfW-Nachhaltigkeits-Indikator 2010 zeige, dass trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise leichte Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland erzielt werden konnten.
Im Gesamtergebnis verbesserte sich der KfW-Nachhaltigkeits-Indikator für das Berichtsjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Zähler auf den Wert von 0,1. Damit sei der Richtwert, der auf dem Durchschnittswert der vorangegangenen zehn Jahre beruht – über alle Aspekte -, leicht über erfüllt worden. Die Entwicklung in den drei Nachhaltigkeits-Dimensionen sei allerdings unterschiedlich verlaufen.
Was für die Wirtschaft gilt
Bedingt durch die Krise habe sich die Nachhaltigkeitssituation bei Wohlstand, Staatsverschuldung und Innovationen deutlich eingetrübt.
Nimmt man die Einzel-Indikatoren der Nachhaltigkeits-Dimension Wirtschaft gebündelt, verlor 2009 gegenüber dem Vorjahr 0,5 Zähler und fiel auf 0,0 Score-Punkte zurück. Dass trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise der Durchschnittswert der vorangegangen zehn Jahre nicht unterschritten worden sei, signalisiere „eine fundamental solide wirtschaftliche Verfassung Deutschlands“.
Wie geht’s der Umwelt
Gegen den Bereich ‚Wirtschaft‘ stellt sich die Nachhaltigkeitslage im Umweltbereich insgesamt erheblich besser dar als im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Damit habe die Nachhaltigkeits-Situation im Bereich Umwelt kurzfristig von den Folgen und Wirkungen der Wirtschaftskrise profitiert.
Geht nämlich der Energieverbrauch konjunkturbedingt stark zurück, resultiert daraus, das die Emissionen der Treibhausgase verringern und sich die Umweltindikatoren im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Zähler auf 0,5 verbesserten.
Doch bereits mit dem neuerlichen Wechsel in der Konjunktur kehrt sich das Bild um. Als positiv gilt dennoch, dass 2009 ein Ausbau der Erneuerbaren Energien weitere Schritte nach vorne machte.
Wie hält die Gesellschaft zusammen?
In der Dimension Gesellschaftlicher Zusammenhalt fiel 2009 im Vergleich zum Vorjahr der Wert um 0,5 auf -0,3 und geriet damit unter den Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre.
Was dieses Ergebnis zum Negativum macht, ist der Rückgang beim Schlüsselthema Politische Teilhabe bei unterdurchschnittlicher struktureller Wahlbeteiligungen im „Superwahljahr 2009“.
Der Trend beim Schlüsselthema Bildung gilt dagegen als krisenfest. Die Zahl der Studienanfänger wie auch der Anteil der Hoch- und Niedrig-Qualifizierten rutschte positiv vom Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre weg. Im gleichen Sinne positiv hat sich der Teilaspekt Gleichberechtigung von Frauen und Männern verbessert.
Bleibt die Nachhaltigkeit bei der Integration von Ausländern während der Wirtschaftskrise – diese habe sich im Krisenjahr 2009 verschlechtert, weil die Zahl der arbeitslosen ausländischen Erwerbspersonen im Vergleich zu allen Arbeitnehmern Erwerbspersonen zugenommen habe.
Alles klar…??!! – Nein…!!
War das Konzept der Nachhaltigkeit bislang zu abstrakt, sei es jüngst konkretisiert worden. Um die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit abzubilden, geben die Volkswirte der KfW an, man habe Anregungen aus der wissenschaftlichen Literatur und der Umsetzungspraxis aufgegriffen.
Dabei wurden für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt geeignete Schlüsselthemen identifiziert und mit passenden Basisindikatoren unterlegt, mit denen sich die Entwicklung in den Themenbereichen quantifizieren ließen.
[…] Insgesamt wurden 20 Schlüsselthemen mit 37 Basisindikatoren ausgewählt. Fortschritte der Nachhaltigkeits-Situation werden anhand von Veränderungen dieser Basisindikatoren im Zeitablauf gemessen….[…]
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