Ohne angemessene Bezahlung geht da wohl eher nur wenig
Messer, Gabel, Schere Licht, sind für kleine Kinder nicht! Scherchen, Schnürchen und Knetchen dann aber für Männerhände auch nicht. Die aber sollen künftig vermehr das Personal in den KiTas stellen, damit die Sozialisation der Buben und Mädchen nicht auch noch im Kindergarten von „nur“ weiblicher Hand geführt, gefördert, gefordert, erzogen und erheitert beeinflusst wird.
Dreizehn Millionen Euro stellen das Bundesministerium für Familie und der Europäische Sozialfonds in den nächsten drei Jahren bereit, um mehr Männer für den Erzieherberuf in Deutschland zu gewinnen.
Bereits ab dem Januar 2910 soll das Modellprogramm „Mehr Männer in Kitas“ an die 16 ausgewählten Modellprojekten das Interesse von Jungs ab 16 und jungen Männern am Beruf des Erziehers wecken.
Wie aber soll dieser Zielgruppe die Entscheidung für den Erzieherberuf erleichtert und begünstigt werden? Sind das tatsächlich neue Perspektiven für Männer, wo doch bislang Frauen in den KiTas das Sagen hatten?
Wollen reicht wohl nicht!
Der Familienministerin Schröder reicht wohl, dass sie will, was sie jetzt fördert und fordert: „Wir wollen mehr Männer in Kindertagesstätten“. Wer aber ist wir? Sind es die Eltern? Sind es die Kinder? Sind es die alleinziehenden Mütter, denen selbst der Mann im Haus und in der Familie fehlt?
Und was war die vergangenen Jahrzehnte oder ist aktuell noch immer schlecht daran, dass in den meisten KiTas fast nur Erzieherinnen gibt; die Chefin eingeschlossen.
„Der“ junge Mann als Rollen-Vobild?
Wenn jetzt erziehungs-wissenschaftlich erklärt wird, dass gerade Kinder in diesem Alter mehrere Rollenvorbilder haben sollten, an denen sie sich orientieren können, dann stellt sich die Frage, warum dies gerade die jungen Männer sein sollen, die selbst auf einem neuen Weg ihrer Emanzipation nach 2020 sind…
So darf stehen bleiben, was ministeriell gelten soll: Männern bietet der Beruf des Erziehers große Chancen und Möglichkeiten. Das könnte die viele Kostenträger interessieren, die mit neuen, interessanten Konzepten um neue Erfolge ringen und sich der „Kohle“ wegen am Modellprogramm beworben haben.
Ob es sich frühkindlich und pädagogisch auszahlt, den Anteil männlicher Erzieher in Kindertagesstätten zu erhöhen, stellt sich als überaus fraglich dar.
Das mag im Widerspruch stehen zur Auffassung von Fachleuten, nach denen fehlende männliche Bezugspersonen sich nachteilig auf das Bindungs-, Aggressions- und Gewaltverhalten sowie auf die Bildungs-chancen von Jungen auswirken.
Männer in KiTas sollen Jungen (und Mädchen) in einer Zeit, in der diese ihre Geschlechtsidentität entwickeln, ein erweitertes Spektrum an gelebten Leitbildern (oder gar an ge-piercten und tätowierten Vorbildern; Anm. des Autors) bieten und damit auch einen möglichen Mangel an männlichen Bezugspersonen im familiären Bereich ausgleichen.
Reichen offene Türen?
Junge Burschen und Männer, denen die Türen bei den Kindertageseinrichtungen weit offen stehen, wollen aber auch etwas verdienen; und zwar soviel, dass sie selbst nicht im „Hotel Mama“ wohnen müssen.
Und so liegt der Anteil männlicher Mitarbeiter im pädagogischen Bereich der Kindertagesstätten 2008 bundesweit bei 2,4 Prozent (und wird sich nach Ansicht des Autors, dem toughe Frauen lieber sind, auch nur unwesentlich erhöhen).
Ministeriell gilt: Langfristig ist ein Anteil von 20 Prozent männlichen Fachkräften in der frühkindlichen Erziehung und Bildung das Ziel.
„Mehr Männer in Kitas“ wendet sich an Träger von Kindertages-Einrichtungen, die überörtlich oder in einer Großstadt tätig sind und deren mitwirkende Kitas über ein pädagogisches Konzept sowie eine intensive Elternarbeit verfügen.
Mit Beginn von 2011 werden diese Träger unterschiedliche Konzepte erproben, um den Anteil männlicher Erzieher in den Kindertagesstätten zu steigern. Info-Busse, Schüler-Praktika, Schnuppertage, Freiwilligendienste, Mentoren-Programme, Quereinstieg, aktive Väterarbeit sowie Runde Tische sollen dazu beitragen, mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu gewinnen.
Weitere Informationen unter: www.bmfsfj.de ; www.koordination-maennerinkitas.de; www.koordination-maennerinkitas.de; www.esf-regiestelle.eu
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