Irgendwie war das im ausgehenden Jahr 2010 eine der höher dotierten Fragen bei „Wer wird Millionär…“, wenn man sich auch jetzt der eigentlichen Frage nicht weiter erinnert. Viel bemerkenswerter ist jedoch das Recycling von ‚Seltenen Erden‘ – eine Strategie, um in Zeiten steigender Rohstoffpreise und knapper Ressourcen nachhaltiger mit wertvollen Rohstoffen umzugehen.
Reinhard Bütikofer, Abgeordneter im europäischen Parlament, gilt als ‚Chairman‘ für den Ablauf einer Studie, die von der Fraktion „Die Grünen/Europäische Freie Allianz“ initiiert wurde und für die das Öko-Institut einen Acht-Punkte-Plan aufgestellt hat. Der nun soll markieren, wie man nachhaltig die Ressourcen für Neodym, Terbium, Lanthan & Co. ‚managed‘ oder managen sollte.
Die Bedeutung „Seltener Erden“ ergibt sich für energiesparende Beleuchtung, Katalysatoren und Elektrofahrzeuge, um sich einer „grünen Zukunft“ zu widmen. Dabei ist zu beachten, dass sie aus einer nachhaltigen Produktionskette stammen, die mit einem umweltfreundlichen Bergbau beginnen sollte, damit Seltene Erden effizient gewonnen und genutzt werden können.
Um Rohstoffvorkommen zu schonen, gilt bei den Wissenschaftler des Öko-Instituts die Strategie eines umfassenden Recycling Seltener Erden, wodurch die hohe Abhängigkeiten von knappen Rohstoffen verringert wird. Für den erwarteten Erfolg ist aber eine eigene europäische Recyclingwirtschaft aufzubauen, weil Europa auch größter Verbraucher der Seltenen Erden ist.
Doch wird es wohl einige Jahre dauern, bis alle technischen, wirtschaftlichen und juristischen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Recyclingsystem geschaffen sind.
Steigende Rohstoffpreise
Und auch außenpolitische muss die Strategie als robuste EU-Kooperation mit China zum Umweltschutz im Bergbau ausgebaut werden, um auch ein allgemeines EU-Engagement zur nachhaltigen Gewinnung von Seltenen Erden anzuwenden.
Bislang waren akzeptable, wenn auch steigende Rohstoffpreise kein Anreiz, um mit wertvollen Rohstoffen ausreichend sorgsam umzugehen. Preisanstiege und begrenzte Importe aus China führten zur intensiven Suche nach nach neuen Minen.
Ganz allgemein: Seltene Erden sind eine Gruppe von chemischen Elementen, die als wichtige Rohstoffe in ökologisch orientierten Technologien wie Hybridfahrzeugen, Windturbinen, Energiesparlampen und Katalysatoren eingesetzt werden.
Mit mehr als 95 Prozent werden diese in China abgebaut. Die Seltenen Erden zu schürfen oder abzubauen, führt zu schwer schädigenden Einflüssen auf die Umwelt, wenn in dieser Ur-Produktion der Umweltstandard nicht hoch genug angesetzt wird.
Fast alle Lagerstätten enthalten radioaktive Stoffe, die sich als Reststoffe ergeben, wenn das Grundmaterial aufbereitet wird. So hat der Bergbau der Seltenen Erden in China die Umwelt breits stark gschädigt und zu neuen Krankheitsbildern bei Arbeitern und Anwohnern geführt. OB allerdings die Umweltauflagen, erlassen durch die chinesische Regierung, ausreichen, bleibt langfristig fraglich.
Die Rasanz, mit der sich die Technologie in den letzten Jahren entwickelte, sowie der restriktive chinesische Export haben die Preis deutlich erhöht. Prognosen bis 2014 markieren, dass es gleich bei sieben Elementen – Dysprosium, Europium, Lanthan, Neodym, Praseodym, Terbium, Yttrium – in der weltweiten Versorgung mangelt.
Seltenen Erden durch andere Stoffe zu substituieren, ist nur bedingt möglich, weil statt deren auf ganz andere Technologien ausgewichen werden müsste. Wenn für die Technik bei Windturbinen noch Alternativen zur Verfügung stehen, ist für energie-effiziente Beleuchtung oder Katalysator-Technik in naher Zukunft noch keine gleichwertige Substitution möglich.
Die in Englisch verfasste Studie „Study on Rare Earths and Their Recycling“ liegt
unter oeko.de/oekodoc/1112/2011-003-en.pdf.
Anmerkung: Zu den Metallen der Seltenen Erden gehören die chemischen Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems (mit Ausnahme des Actiniums) und die Lanthanoide – insgesamt also 17 Elemente. Nach den Definitionen der anorganischen Nomenklatur heißt diese Gruppe chemisch ähnlicher Elemente Seltenerdmetalle. Dies sind die Elemente Scandium (Ordnungszahl 21), Yttrium (39) und Lanthan (57) sowie die 14 auf das Lanthan folgenden Elemente, die Lanthanoide: Cer (58), Praseodym (59), Neodym (60), Promethium (61), Samarium (62), Europium (63), Gadolinium (64), Terbium (65), Dysprosium (66), Holmium (67), Erbium (68), Thulium (69), Ytterbium (70) und Lutetium (71).
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