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Für das Aktionsbündnis Campact sieht zwar ein konsequenter Atomausstieg anders aus! Auch wenn Anfang Juni die Regierung mit dem Atomgesetz beschlossen hat, dass acht Reaktoren für immer vom Netz gehen. Und dennoch gilt dies aus der Sicht der ‚Atomgegner‘ als ‚riesiger Erfolg‘ des Protests! Bleibt bei ihnen das ‚ungute Gefühl‘, das von den übrigen neun AKWs bis 2021 nur drei folgen und dass es vielleicht doch zum Black Out kommt….
Frage also: Top oder Flop? – Geht es ums Bewerten des vom Bundeskabinett verabschiedeten „Atomausstiegs“, sind auch Campact-Aktive in ihrem Meinungsbild nicht geschlossen.
Für die einen ist Grund zu Feiern, weil acht Reaktoren auf einmal für immer vom Netz gehen und Schwarz-Gelb sich nicht damit durchsetzen konnte, alle verbleibenden neun AKWs erst 2021/22 stillzulegen.
Denn drei sollen bereits 2015, 2017 und 2019 abgeschaltet werden. Für die Anti-Atom-Bewegung wohl ein ‚riesiger Erfolg‘ und je nach Betrachtung eine ‚krachende Niederlage für die Atom-Lobby‘.
Andere sind empört statt erfreut, denn weitere 10 Jahr passiert fast nichts beim Ausstieg. Sechs Reaktoren sollen erst 2021 und 2022 abgeschaltet werden. Mit dabei der Meiler Neckarwestheim II, im Erdbebengebiet.
Weitere Meiler gehen schließlich später vom Netz als es einst der der rot-grüne Atomausstieg vorsah, nämlich Gundremmingen C, nahezu baugleich mit den Reaktoren in Fukushima. Mit dieser Perspektive ist zu fragen: Ist dieser Atomausstieg ein Erfolg?
National als Vorreiter
Ohne und vor Fukushima entschieden, müsste die schwarz-gelbe Atompolitik als ‚gut‘ und ‚viel erreicht‘ gelten. Nach Fukushima machen andere Länder deutlich, dass Deutschland als Vorreiter gelten muss, weil multi-national keine atompolitische Kehrtwende festzustellen ist.
Also doch ein nationaler Erfolg durch den kraftvollen Protest der Anti-Atom-Bewegung, auch wenn das ‚umweltpolitisch und ethisch Gebotene‘, nämlich der schnellstmögliche Atomausstieg, noch auf sich warten lässt.
Drum wollen die Aktivisten nachlegen: AKW-Laufzeiten müssen verkürzt und stärker gestaffelt werden, es muss wohl auch ein Aus für Gorleben kommen, begleitet von einer standortunabhängigen Endlagersuche, der weiterer Betrieb von Kohlekraftwerken darf nicht erleichtert und das Erneuerbare-Energien-Gesetz ’nicht zerpflückt‘ werden, so Campact. Nur wenn hier entscheidende Fortschritte erzielt würden, dürften SPD und Grüne dem Atompaket zustimmen.
APO – da war doch mal was!
Die APO, die außer-parlamentarische Opposition, muss denn zur Stelle sein, falls in einigen Monaten oder Jahren die Atomlobby wieder versuchen wird, Oberwasser zu gewinnen.
Um allerdings jederzeit flexibel reagieren und Aktionen starten zu können, fehlt es campact an der soliden finanzielle Basis. Die Zahl der Förderer liegt bei 7.000 – regelmäßige Beiträge sind jedoch noch nicht gegeben…
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