„Rede, dass ich dich erkenne (sehe)!“ soll einst der Philosoph Sokrates gefordert haben. Und dennoch kennt der Volksmund das Sprichwort: „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold!“ – Derzeit geht man davon aus, dass weltweit noch 7.000 Sprachen gesprochen werden, wobei die Wissenschaft der Auffassung ist, dass viele dieser Sprachen wohl untergehen werden, was für geschätzte 3.500 bis 6.300 bedeuten könnte, dass diese bis 2099 nicht mehr gesprochen werden. Sind doch viele existierende Sprachen wenig bis gar nicht dokumentiert, ihr Wortschatz und ihre Strukturen der Wissenschaft unbekannt.
Die Experten für Allgemeine Sprachwissenschaft und für Linguistik an der Uni Köln sind derzeit dran, bedrohte Sprachen zu erforschen und zu dokumentieren, wofür über das Programm „Dokumentation bedrohter Sprachen“ eine Fördersumme in Höhe von1,3 Mio. Euro bereit steht. S ist auch Eile angesagt, weil wenn die Sprache stirbt, entfällt auch die Datengrundlage.
Kaum mehr zu retten
Viele Sprachen sind jedoch kaum mehr zu retten, weil nur die jeweilige Sprachgemeinschaft oder Volksgruppe diese praktiziert. So bleibt vorerst nur, das Bewusstsein zu schärfen und den Menschen klar zu machen, dass die Sprache als Kulturgut der nächsten Generation beizubringen ist.
Bedroht sind in Deutschland friesische und sorbische Sprachen, wobei das begleitende Deutsch sich zwar ändert aber nicht sterben wird.
Als interessant gilt, dass Änderungen bei Sprachen eher negativ gesehen werden, was für das Phänomen der Jugendsprache gilt, bei denen Wörter übertrieben werden oder aber mit Sprache provoziert wird. Beides bedeutet aber nicht, dass eine Sprache „dem Untergang geweiht“ sein muss.
Fazit: Eine Sprache gilt erst dann als „tot“, wenn sie gar nicht mehr gesprochen wird – wenn etwa die Friesen und Sorben „nur noch Deutsch sprechen“.
Wird eine Sprache in einer Generation gar nicht mehr gesprochen, gilt sie als „verschwunden“.
Gilt also auch für das Latein: Auch wenn Sprachen nur in Ritualform verwendet werden,
ist sie zwar nicht ausgestorben, kann aber auch nicht mehr als aber lebendig gelten.
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