Die Satire findet die beispielhafte Lösung als Rettungspaket
Die Euro-Krise löste nicht nur ein Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht aus, sie lässt auch zu, dass sprachlich satirische Kapriolen geschlagen werden, die es wegen ihrer bedingten Heiterkeit Wert sind, gelesen zu werden…
Es ist ein trüber Tag auf Rhodos. Es regnet und auf den Straßen lassen sich werde Hund noch Katz‘ sehen. Die Zeiten sind schlecht, kaum ein Insulaner, der keine Schulden hat und viele leben von der Hand in den Mund. Um nach Ende der eigentlichen Urlaubssaison noch günstiger zu Gyros und Ouzo zu kommen, fährt in diesen Tagen des September 2011 ein gut betuchter deutscher Urlauber mit dem Leihwagen über die Insel und hält bei einem kleinen Hotel. Dem Eigentümer macht er deutlich, dass er gerne die Zimmer inspizieren würde, bevor er Station mache, und wie als Kaution legt er einen 100 Euro Schein auf den Tresen. Mit mehreren nummerierten Schlüssel ausgestattet stapft der Deutsche auf die Etagen….
Und nun die Szenerie, mit der sich die Griechen helfen lassen könnten:
1. Als der Besucher oben die Zimmer checkt, nimmt der Hotelier die 100 Euro, wechselt die Straßenseit zu seinem Nachbarn, dem Metzger, und bezahlt seine Schulden.
2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt seinen Bauern.
3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt eine Rechnung bei seiner Genossenschaft.
4. Der Angestellte der Genossenschaft nimmt den 100 Euro Schein, spurtet zur Kneipe gleich neben dem Hotl und bezahlt seine Getränkerechnung.
5. Der Wirt schiebt den Schein weiter an eine jüngere, recht aufgebrezelte Weibsperson, die bei ihm seit längerem mit ihrem erotisch-physischen Angebot an der Theke sitzt und wegen der schlechten Auftragslage dem Wirt schon einige Gefälligkeiten auf Kredit entgegen gebracht hatte.
6. Mit dem überraschend vereinnahmten Schein stöckelt die Liebesdienerin zu dem anfangs benannten Hotel und bezahlt ihre Miete für das Appartement im 1. OG.
7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen.
Als der Touri die Treppe herunter kommt, gibt er die Schlüssel zurück, nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt und fährt weiter.
Niemand produzierte etwas. Keiner verdiente etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los…
Wirklich alle??? Auf den ersten Blick ja, doch einer kommt zu kurz, der Hotelier. Doch dieser denkt mit großen Optimismus an morgen, wenn weitere deutsche Touristen, darunter einige Oberstudienräte a. D., auftauchen und einige wohl bleiben werden.
Und was der Profi dazu sagt: www.youtube.com/watch?v=4MrPzAhzuPU
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